"Wort vom Wochenende" - der geistliche Impuls aus der Regionalausgabe der Mainpost

Für die Regionalausgabe Rhön-Grabfeld der Zeitung "Mainpost" verfasst jede Woche eine Person aus der evangelischen oder katholischen Kirche einen kurzen geistlichen Impuls als "Wort zum Wochenende". Wir veröffentlichen die Texte hier mit kleiner Verzögerung und lassen der Mainpost damit den Vortritt. Weitere "Worte zum Wochenende" kann man auf der homepage www.mainpost.de mit der Suchfunktion finden.

Für das Wochenende ab 29. November 2025 schrieb Diakonin Cornelia Dennerlein, Gemeinde und Altenheimseelsorgerin, Waltershausen und Dekanat Bad Neustadt:

Liebe Leserin, lieber Leser!
Inzwischen sind wir in der dunklen Jahreszeit angekommen. Doch mit der Adventszeit kommt endlich wieder mehr Licht ins Spiel. Licht, das mit jeder Kerze auf dem Adventskranz heller strahlt. Licht das mir den Weg hin zu Weihnachten zeigt. Neben der Adventsbeleuchtung sind es besonders die Begegnungen mit anderen, die mein Leben heller machen. 
Die Menschen in der schwedischen Stadt Lulea , das nur 150 Kilometer südlich vom Polarkreis liegt und wo der Winter richtig lang und dunkel ist, haben beschlossen, Licht in das Miteinander zu bringen. Vier Wochen lang lief die Kampagne der Stadtverwaltung von Lulea: Sag hej!. Sie ermuntert dazu, die Mitmenschen im Alltag zu grüßen. >Hej< zu sagen im Vorbeigehen beim Nachbarn im Treppenhaus. >Hej< zu der Frau vor mir in der Supermarktschlange. >Hej< beim Bäcker vor Ort. >Hej< auf dem Flur im Krankenhaus. >Hej< beim Abholen des Kindes in der Kita. 
Durch eine noch so kurze Begegnung, so war die Hoffnung in Lulea, könnten Sicherheitsgefühl, Vertrauen und Wohlbefinden steigen. Schon durch einen kleinen Kontakt im Alltag wird das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt und Konflikte werden weniger. Das Beste daran ist, dass jeder und jede etwas zum guten Miteinander beitragen kann. Denn >Hej< oder >Hallo< oder <Grüß Gott< zeigen:Ich sehe Dich, Du bist mir aufgefallen.
Und wer gesehen wird, wahrgenommen wird, ist wichtig. Ein Lächeln kostet nichts, es tut gut, es steckt an und macht unser Leben als Gemeinschaft heller.

Wir bereiten uns auf Weihnachten vor. Wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist und sein Licht in die Welt gebracht hat. Als seine Menschen können wir uns in sein freundliches Licht stellen, uns wärmen, es aufnehmen, uns durchfluten lassen und weitergeben. Mit einem Gruß, einem Lächeln und so selber zu Adventslichtern werden.
Ich wünsche Ihnen eine helle und gesegnete Adventszeit!
Ihre Diakonin Cornelia Dennerlein

Quelle: Der Andere Advent 29.12.2024, Linda Giering, Andere Zeiten e.V.