Foto: Als Dankeschön bekamen die Mitwirkenden jeweils ein tansanisches Tuch überreicht mit der Aufschrift in Kiswahili-Sprache: "Möge Gott uns Solidarität schenken und uns in Zusammenarbeit leben lassen!"
Sondheim/Rhön. Die Versorgung mit dem Lebenselement Wasser stand im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, der den Blick auf die Heimatregion und in die weite Welt lenkte und in eine biblische Perspektive stellte.
Dekan Uwe Rasp begrüßte und leitete liturgisch durch den Gottedienst. Bildungsreferent Stefan Wurth bezog sich in seiner Ansprache auf zwei Bibeltexte aus dem Neuen Testament, wo Jesus selbst um Trinkwasser bittet (siehe Johannesevangelium, Kapitel 4) oder als zukünftiger „Menschensohn“ dafür dankt (siehe Matthäusevangelium, Kapitel 25). Stefan Wurth teilte sich die Ansprache mit zwei Gästen mit unterschiedlicher Perspektive zum Thema Wasser: Simon Engel vom Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen skizzierte, welche Einrichtungen im Interesse sauberen Trinkwassers zusammenarbeiten.
Er wies dabei darauf hin, dass das „Teilen“ der Trinkwasserquellen in Bayern zwischen den verschiedenen Regionen ein Grundprinzip ist. Und dass ein wertschätzender Umgang mit den Wasservorräten grundlegend wichtig sei. Anschließend stellte Joshua Scheuplein von den „Ingenieuren ohne Grenzen“ deren weltweite Tätigkeit vor, die großteils über Spenden finanziert wird.
Beispielhaft berichtete er dann von einem Wasserprojekt für eine Mädchenschule in Kenia. Dort wird die Wasserversorgung für 900 Schülerinnen mit Hilfe des ehrenamtlichen Einsatzes der Ingenieure ohne Grenzen angemessen ausgebaut. „Das tun sie auch für uns“, so Stefan Wurth mit Bezug auf das Motto des Gottesdienstes und den Satz Jesu: „Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben.“
Musikalischen Schwung bekam die geistliche Feier durch den Sondheimer Gospelchor „Rainbow“ unter Leitung von Marijana Dietz und Christina Trapp-Schaefer an der Orgel. Die Orgel bekam dabei rhythmische Ergänzung durch eine dreiköpfige Trommelgruppe aus Unterwaldbehrungen und Bad Neustadt samt Trompete.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud die evangelische Kirchengemeinde ein nach nebenan ins Gemeindehaus, wo ein verlockendes Buffet aufgebaut war. Im gemütlichen Rahmen konnten dort die anwesenden Fachleute ihre Beiträge aus dem Gottesdienst vertiefen. Durch Bildpräsentationen wurde anschaulich, was jeweils geleistet wird und welche größeren Zusammenhänge dabei zu berücksichtigen sind.
Johann Schauer von den Ingenieuren ohne Grenzen machte mit zahlreichen Fotos und Plänen deutlich, mit welchem Aufwand der Erfolg ihres Projektes in Kenia abgesichert wird. Mit Interesse verfolgten die Anwesenden auch die Herkunft des Sondheimer Trinkwassers vom Quellgebiet über verschiedene Stationen bis zu den Hauswasserhähnen. Simon Engel vom Wasserwirtschaftsamt gab dann auch eine Reihe von Hinweisen, wie die Bürger als „Verbraucher“ zur Sicherung der Wasserversorgung beitragen können. Ein Punkt dabei ist die Förderung der Versickerung von Regenwasser in durchlässige Bodenbereiche wie z.B. Mulden im Garten oder Auflösung von versiegelten Flächen.
Dem schloss sich Stefan Wurth an und stellte die Idee der „Kippen-Stummel-Sammel-Tüte“ vor: ein kleines Kuvert, in welchem Zigarettenkippen verwahrt werden können statt sie auf den Boden zu werfen. Die Kuverts können über erwachsenenbildung.dekanatbadneustadt@elkb.de gegen Spende erworben werden und der Überschuss geht an die Ingenieure ohne Grenzen.