Prävention sexualisierter Gewalt

Infos zum Thema aus unserem Dekanatsbezirk und der Landeskirche, Stand Dezember 2025:

Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Bad Neustadt stellt sich entschieden gegen sexualisierte und alle Formen von Gewalt. Der Dekanatsausschuss als ehrenamtliches Leitungsgremium des Dekanatsbezirks sieht sich in der Verantwortung dafür, dass unser Dekanatsbezirk ein einladender und sicherer Ort des Glaubens und der Gemeinschaft ist, an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene einander in Sicherheit und Respekt begegnen können.
Daher wird ein großes Augenmerk auf die Präventionsarbeit gelegt. Im Mai 2024 konstituierte sich das Interventionsteam, mit der Risiko- und Potentialanalyse begann danach in regelmäßigen Sitzungen die Schutzkonzepterstellung. Am 3. Dezember 2024 erfolgte die Abnahme dieses Schutzkonzepts durch die Fachstelle; der Dekanatsbezirk Bad Neustadt ist somit der erste Dekanatsbezirk im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg, dessen Schutzkonzept genehmigt wurde. Das vorliegende Schutzkonzept wird fortlaufend weitergeschrieben. Das Konzept will Sensibilität und Aufmerksamkeit gegenüber sexualisierter Gewalt fördern und konkrete Präventionsstandards festschreiben.
Sie finden auf dieser Website unser Leitbild zum Umgang mit sexualisierter Gewalt, den Verhaltenskodex für den Dekanatsbezirk Bad Neustadt sowie unsere Verhaltensregeln für den digitalen Raum als einzelne Dokumente. Das gesamte Schutzkonzept mit allen Anlagen kann ebenso unten heruntergeladen werden.
Wirksam werden kann ein Präventionskonzept nur, wenn es auch wirklich in der alltäglichen Praxis umgesetzt wird. Als Ausdruck gelebten Glaubens dient es der Weiterentwicklung unseres Dekanatsbezirks hin zu einem Ort, an dem Partizipation, Respekt und Achtsamkeit für alle Menschen gelebt werden.

Bad Neustadt, am 12.12.24
Dekan Uwe Rasp

 

Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale:

Wir sagen "Nein" zu sexualisierter Gewalt!

Regionale Arbeitsgruppen haben Schutzkonzepte für alle evangelischen Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk entwickelt.
Pressemeldung vom 1.12.2025

Wie können Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor Übergriffen und sexualisierter Gewalt geschützt werden? An wen können sich Betroffene wenden, wenn ihre Grenzen nicht respektiert wurden? Die Kirchengemeinden im Dekanatsbezirk Bad Neustadt haben dafür nun Schutzkonzepte erarbeitet. Diese sollen dafür sorgen, dass alle, die an kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen, bestmöglich vor Übergriffen und sexualisierter Gewalt geschützt sind.
Bereits 2024 war Pfarrerin Tina Mertten (Bad Königshofen) als Präventionsbeauftragte des Dekanatsbezirks berufen und ein Interventionsteam unter Leitung von Dekan Uwe Rasp aufgestellt worden. Als Ansprechpersonen für Betroffene konnten Angelika Keil-Fuchs und Manfred Steigerwald gewonnen werden. Zudem waren in Bayern alle evangelischen Kirchengemeinden aufgefordert, bis Ende 2025 ein eigenes Schutzkonzept zu erstellen. Deshalb hatten Haupt- und Ehrenamtliche aus der Rhön, dem Grabfeld und der Region Mitte im Frühjahr 2025 die Arbeit an den Schutzkonzepten aufgenommen: Gebäude, Gruppen und Strukturen in den einzelnen Kirchengemeinden wurden auf mögliche Risiken, aber auch Potentiale hin untersucht. Basierend auf dieser Risiko- und Potentialanalyse arbeiteten die drei Regionalgruppen dann in der zweiten Jahreshälfte an der Erstellung der jeweiligen Schutzkonzepte.
Die intensive Beschäftigung mit den Schutzkonzepten hat den Blick der Mitarbeitenden auf das Problem von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch sowie die Kernthemen Nähe und Distanz geschärft. Rund 50 Engagierte aus dem Dekanatsbezirk Bad Neustadt setzten sich in den drei Regionalgruppen an jeweils drei Abenden mit der fordernden Thematik auseinander und erarbeiteten auf der Grundlage des bereits 2024 genehmigten Schutzkonzepts des Dekanatsbezirks Bad Neustadt ihr jeweils eigenes Schutzkonzept. Doch nur diese Basisarbeit ergibt auch einen Sinn: Nur bei einem selbst erarbeiteten Schutzkonzept kann auch sichergestellt werden, dass es nicht einfach in der Schublade verschwindet. Allein schon durch die Beteiligung von Vertreter*innen aller Kirchengemeinden sind nun in jedem Kirchenvorstand Personen mit dem Thema vertraut. Die regionalen Schutzkonzepte wurden dann durch die Fachstelle der Landeskirche geprüft und in den Kirchenvorständen beschlossen. 
„Wichtig sind aber letztlich nicht die Schutzkonzepte an sich, die nach der Zertifizierung durch die Landeskirche auf den Internetseiten der Kirchengemeinden veröffentlicht werden. Wichtig ist die Umsetzung, und die Grundlage dafür ist es, bei möglichst vielen Menschen ein Bewusstsein für den Schutz vor sexualisierter Gewalt zu schaffen, z. B. durch entsprechende Schulungen“, meint Sonja Schneider-Rasp. Auch wenn ihre Aufgabe als Koordinatorin der Schutzkonzepterstellung nun endet, muss die stetige Beschäftigung mit dem Thema für alle Kirchengemeinden weitergehen. „Nur so kann Prävention gelingen!“

Sonja Schneider-Rasp, Koordinatorin der Schutzkonzepterstellung

 

Schutzkonzept-Zertifikat für den Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale
Bildrechte Ev.-Luth. Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale / ELKB

 

Das Plakat mit den Ansprechpersonen unseres Dekanatsbezirks bei sexualisierter Gewalt.
Bildrechte Ev.-Luth.Dekanatsbezirk Bad Neustadt an der Saale / ELKB
Das Plakat mit den beiden Ansprechpersonen unseres Dekanatsbezirks.

 

Hier finden Sie die Kontaktmöglichkeiten zur landesweiten Beratungsstelle "Aktiv gegen Mißbrauch" unserer Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern:

Beratungsmöglichkeiten

Logo der Ansprechstelle

Ansprechstelle für Betroffene

Wem durch einen kirchlichen Mitarbeitenden sexualisierte Gewalt zugefügt wurde, kann sich an die „Ansprechstelle für Betroffene“ wenden. Die Beraterinnen begleiten in einem absolut vertraulichen Rahmen. Sie überlegen gemeinsam mit den Betroffenen, welche Hilfe und Unterstützung diese brauchen, und welche Schritte sie als nächstes gehen möchten. Ohne Einwilligung der Betroffenen werden keine Informationen an Dritte weitergegeben. Wir haben zwei Telefonsprechstunden in der Woche für Sie eingerichtet, an denen wir persönlich für Sie da sind: Montag, 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr und Dienstag von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr: Tel.: 089 / 5595 – 335

Darüber hinaus sind wir über unsere E-Mailadresse ansprechstellesg@elkb.de jederzeit für Sie erreichbar. Wir antworten wochentags in der Regel innerhalb von 48 Stunden.

Logo der Meldestelle

Meldestelle

Die Meldestelle für sexualisierte Gewalt in der Evang.-Luth. Kirche Bayern ist die Anlaufstelle für alle Verdachtsfälle und Meldungen im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen. Die Mitarbeiterinnen stehen den betroffenen und meldenden Personen zur Seite, beraten und unterstützen bei der Klärung und begleiten die Maßnahmen im Umgang mit Grenzverletzungen und Übergriffen.

Für Beratung bei der Einschätzung von Verdachtsmomenten sowie Hilfe und Unterstützung bei den notwendigen Maßnahmen können Sie die Meldestelle unter folgenden Kontaktdaten erreichen: Tel.: 089 / 5595 – 342; Mail: meldestelleSG@elkb.de

Logo der zentralen Anlaufstelle.help

Anlaufstelle.help

Die zentrale Anlaufstelle.help ist eine unabhängige und kostenlose Beratungsstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie. Sie bietet eine anonyme Erstberatung, professionelle Hilfe, unabhängige Unterstützung und Strukturkenntnis in evangelischer Kirche und Diakonie. Die Anlaufstelle vermittelt auf Wunsch an kirchliche und diakonische Ansprechstellen weiter und informiert auch über alternative und unabhängige Beratungsangebote. Die Zentrale Anlaufstelle.help ist montags bis donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr erreichbar unter: 0800 5040112.

 

Das Schutzkonzept unseres Dekanatsbezirks

Es umfasst ca. 60 Seiten und steht seit Dezember 2024 hier zum Download. Weiter unten finden Sie wichtige Teile daraus, wenn Sie nicht das gesamte Schutzkonzept herunterladen wollen.

Weiter unten finden Sie wichtige Teile aus dem umfangreichen Schutzkonzept, die Sie einzeln herunterladen können.

Wie entwickelt sich die Präventionsarbeit in unserem Dekanatsbezirk?
Ein pdf-Dokument mit der Situation von Oktober 2024 gibt Einblick in den aufwendigen Beratungsprozess: